Michael Ospalski wird Harsefelder SPD-Spitzenkandidat

Michael Ospalski (li.) und Matthias Mittlmejer
Spitzenkandidat Michael Ospalski mit OV-Vorsitzendem Matthias Mittlmejer Bild: Santjer/Langen

Tageblatt Online vom 29.05.2021:

HARSEFELD. Der Unternehmer und ehemalige Flecken-Bürgermeister Michael Ospalski führt die SPD in Harsefeld in den Kommunalwahlkampf. Am Donnerstag nominierte ihn die Mitgliederversammlung zum Spitzenkandidaten für die Räte von Samtgemeinde und Flecken.

Die Mitglieder der SPD in der Samtgemeinde Harsefeld haben insgesamt 60 Kandidaten für die Kommunalwahl im September aufgestellt. Damit steht jetzt offiziell fest, wer für die Sozialdemokraten auf den Listen für die Räte der Samtgemeinde, des Fleckens sowie der Gemeinden Ahlerstedt und Bargstedt kandidiert. Die Spitzenkandidaten Michael Ospalski (Samtgemeinde und Flecken), Matthias Mittlmejer (Ahlerstedt) und Ulrich Rathjens (Bargstedt) führen die Listen an.

Nachdem seitens des Vorstandes der ehemalige Flecken-Bürgermeister Ospalski als Spitzenkandidat für die Kommunalwahl vorgeschlagen wurde, erfuhr er mit 92,3 Prozent Zustimmung auch seitens der anwesenden SPD-Mitglieder eine deutliche Unterstützung. Ospalski war 2019 nach einem Streit um ein Grundstücksgeschäft seiner Frau mit dem Flecken vom Amt des Bürgermeisters zurückgetreten, derzeit läuft vor dem Landgericht Stade der Prozess um eine etwaige Rückübertragung der Gewerbefläche an die Kommune.

Offizielle Stellungnahmen sind nicht zu bekommen, nach TAGEBLATT-Informationen gibt es aber Tendenzen des Gerichts, die Klage abzuweisen. Das wäre eine Schlappe für die Freie Wählergemeinschaft, die – unter anderem unterstützt von der CDU – die Klage der Kommune vorangetrieben hatte. Schon als Ospalski 2019 bei der Neujahrsbegegnung im Harsefelder Rathaus seinen Rücktritt vom Bürgermeisteramt verkündete, war dem ein Streit vorausgegangen, den Ospalski nach eigenen Worten für sich, seine Familie und seine Mitarbeiter so nicht mehr ertragen konnte. Von Hass und Hetze gegen die Ospalskis war damals die Rede.

Ospalski bringt Erfahrung mit

Ospalski betreibt in Harsefeld unter anderem einen Campingplatz, eine Tankstelle und eine Werkstatt. Er bringe vielfältige Erfahrungen als stellvertretender Samtgemeindebürgermeister, Fleckenbürgermeister, stellvertretender Landrat und Unternehmer mit, sagt SPD-Sprecherin Vivian Santjer. „Wir haben ein starkes Team, mit dem wir die Themen der Zukunft voller Leidenschaft vorantreiben können“, sagt der Spitzenkandidat. Infrastruktur, Breitbandausbau, Klimaschutz sowie die Ärzte- und Trinkwasserversorgung seien dabei nur einige wichtige Zukunftsfragen, die bearbeitet werden müssten. Ospalski: „Mit unserer Kompetenz kann unsere Devise für die kommenden Jahre nur lauten: ‚Wir reden nicht über Probleme – sondern wir lösen sie.‘ Das wird auch von uns zu Recht erwartet.“

Die Versammlung fand unter strengen Hygieneauflagen in der Eissporthalle in Harsefeld statt. Ortsvereinsvorsitzender Mittlmejer führte durch den Abend. Er bedankte sich bei den Kandidaten für ihre Verantwortungsbereitschaft und verwies auf die Vielschichtigkeit, mit der die SPD in den kommenden Kommunalwahlkampf startet: „Auf unseren Listen stehen nicht einfach Namen. Wir verbinden Menschen aus jüngeren und älteren Generationen und – von der Erzieherin bis zum Ingenieur – aus unterschiedlichsten Berufszweigen, die bereit sind, mit ihrer individuellen Berufs- und Lebenserfahrung die Zukunft unserer Heimat zu gestalten.“ Das zeuge von einer breit und stark aufgestellten SPD, die bereit sei anzupacken.

Liste mit Männern und Frauen

Neben altbekannten Ratspolitikern wie dem aktuellen Flecken-Bürgermeister Harald Koetzing, Heiko Kania, Reinhard Oelkers und der Behindertenbeauftragten Andrea Truchel finden sich auf den SPD-Listen auch neue Namen. So kandidieren mit Steffen Queck und Daniel Gauthier etwa die Sprecher der Bürgerinitiative, die sich für eine Verbesserung der Trinkwasserversorgung im Raum Harsefeld starkmacht, für die SPD. Im Hinblick auf die Geschlechter sind die Listen weitgehend paritätisch besetzt.

Neben der Nominierung der Kandidaten wurden Genossen für ihre besonders langjährige Parteimitgliedschaft geehrt. Der Ortsvereinsvorsitzende überreichte dem Ratsherrn Heiko Kania für 50 Jahre Parteizugehörigkeit eine Urkunde und sprach seinen Dank für sein geleistetes Engagement aus. Bedacht wurden darüber hinaus die anwesenden Mitglieder Michael Janowski (zehn Jahre) und Michael Ospalski (20 Jahre).

Mittlmejer wies auf den Podcast der Harsefelder SPD, „Alles auf Rot“, hin, der von den Genossen in Eigenregie produziert wird. Zu Wort kamen hier bereits SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil, Landesumweltminister Olaf Lies, Landratskandidat Björn Protze sowie Bundestagskandidat Kai Koeser.